Am Samstag, dem 15.04.2023, fand im Dülmener Jugendzentrum „Neue Spinnerei“ das erste Indoor-Konzert seit 2020 statt. Zu Gast waren die Bands Scheinbreit, Kaprice und ROVAR.
Hammer Line-Up: Scheinbreit, Kaprice und ROVAR auf einem Gig!
Das Konzert in der Neuen Spinnerei Dülmen war eine wahre musikalische Offenbarung für alle Fans von Indie-Poprock, Poprock und klassischem Rock. Die Bühne wurde von drei herausragenden Nachwuchskünstlern aus der Region erobert, die allesamt keine unbeschriebenen Blätter mehr sind und mit ihrer Musik immer mehr Fans begeistern. Wer meinen Blog bereits verfolgt, wird sicherlich schon das eine oder andere Bild von den Bands gesehen oder ein Interview gelesen haben. Umso mehr freute ich mich auf das gebündelte Wiedersehen.
Scheinbreit voller Emotionen
Scheinbreit aus Ahaus gaben den Startschuss und präsentierten ihren unverwechselbaren deutschen Indie-Poprock. Mit eingängigen Melodien und kraftvollen Rhythmen zogen sie das Publikum in ihren Bann und sorgten für eine euphorische Stimmung. Die Bandmitglieder zeigten sich allerdings nicht nur als begnadete Musiker, sondern auch als talentierte Rapper und sorgten damit für eine besondere Note, die das Publikum bestimmt nicht so schnell vergessen wird.
Während mir im Musikclub Turbine Scheinbreits energiegeladene Performance besonders in Erinnerung geblieben ist, haben mich die Jungs in der Spinnerei mit ihrer gefühlvollen Seite überrascht. Ich glaube, wenn das Bühnenlicht etwas heller gewesen wäre, hätte ich die eine oder andere Träne mit der Kamera einfangen können. Mein Fazit nach dieser Show, Scheinbreit lassen nicht nur Marty McFly auf der Bühne alt aussehen, sondern machen nun auch Johnny Castle Konkurrenz. Also, wenn das mal keine gute Voraussetzung für eine steile Karriere ist, weiß ich es auch nicht.
Apropos Karriere, bereits vor dem Gig erzählten mir die Jungs, dass sie demnächst weitere Songs im Studio aufnehmen werden und wie sie eigentlich zu ihrem Bandnamen gefunden haben. Denn bevor es mit Scheinbreit zumindest regional steil bergauf ging, musizierten sie erst unter dem Namen „Die Jimmys“ und etwas später als „Die Jugend von gestern“. Der Name „Scheinbreit“ entstand letztendlich während einer Bandprobe, als ein ehemaliges Bandmitglied unerwartet nüchtern erschien. Den Rest der Story könnt ihr euch sicherlich denken.
Kaprice – ein Stück Unendlichkeit!
Als zweite Band des Abends betraten Kaprice die Bühne und versprühten sofort eine ansteckende Energie. Mit ihrem deutschen Poprock und ihren einzigartigen Songtexten zogen sie das Publikum in ihren Bann und sorgten für unvergessliche Momente. Besonders ihre Songs „Frei sein“ und „Unendlichkeit“ sorgten für wahre Gänsehautmomente. Wieder einmal bewiesen Kaprice, dass sie das Zeug dazu haben, die Musikszene im Sturm zu erobern.
Ich habe mich bereits letztes Jahr beim Rock im Garten Festival in Kaprice, bzw. in ihr Debüt-Album „Nostalgie“ schockverliebt und durfte sie daraufhin glücklicherweise beim Last Chance To Dance Festival begleiten. Zuletzt begegnete ich Kaprice beim Bands for Benefit in Ahaus, einem Benefiz-Konzert für die Erdbebenhilfe, bei dem eine Spendensumme von 3600€ generiert werden konnte. Umso mehr freute ich mich darüber, dass die Jungs auch in der neuen Spinnerei mit „Killing In The Name“ von Rage Against The Machine als Zugabe das Publikum überraschte und die Bühne nochmal richtig krachen ließ.
Derzeit arbeiten Kaprice übrigens, obwohl sie viel unterwegs sind, mit Freude an neuen Songs für ein weiteres Album. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Wiedersehen beim Rock im Garten Festival 2023, wo sie neben Rockwasser, Why Amnesia usw. erneut spielen werden. Danke für das „Stück Unendlichkeit“!
ROVAR – back to the roots
Schließlich war es an der Zeit für ROVAR, die Bühne zu betreten. Mit ihrem klassischen Rock und dem einzigartigen Woodstock-Sound brachten sie das Publikum zum Toben und sorgten für eine Stimmung, die man nur selten erlebt. Es ist kein Geheimnis mehr, dass ROVAR von Deep Purple beeinflusst und inspiriert wurden, denn sie lieferten eine Show ab, die man einfach nicht vergessen wird. Letztes Jahr beim Koppelsteen verrieten mir ROVAR in einem kurzem Interview, dass sie durch ihre Eltern schon zu Kindertagen stets die Musik von Deep Purple hörten. Offensichtlich eine frühkindliche Prägung, die ihre Leidenschaft für Musik weckte.
Spätestens seit ihrer letzten Europa-Tour mit Eric Steckel leben die drei Musiker inzwischen ihren Kindheitstraum und begeistern weltweit ihre Fans. An dem Samstagabend in Dülmen, erlebte ROVAR bestimmt eine Flut von Emotionen, als sie auf der Bühne in der Neuen Spinnerei standen, dem Ort, an dem ihre epische Reise begann. Es wunderte mich daher weniger, dass sie mit Songs wie, „Dont Look Back“, „Thirst“ oder „Way Out“ neben den aktuellen Titeln auch eine Art „Best of“ aus den vergangenen Jahren spielten.
Und obwohl ihre aktuelle Platte „Miles“ einen bahnbrechenden Meilenstein darstellte, sehe ich sie als bloßen Prolog für das, was noch in ihrer faszinierenden Bandgeschichte kommen wird. Nächstes Wochenende spielt das Trio zum Beispiel gemeinsam mit Mother´s Cake im Underworld Camden Club in London und promoten weiterhin ihr aktuelles Album und Schmuckstück „Miles“, welches, nebenbei erwähnt, auch auf sämtlichen Streaming-Portalen zu finden ist.
Fazit
Insgesamt war das Konzert in der Neuen Spinnerei Dülmen ein unglaubliches Erlebnis für alle, die dabei sein durften. Und das waren mit ca. 120 altersgemischten Gästen, für die kleine Spinnerei, eine ganze Menge. Das Publikum wurde mitgerissen, inspiriert und begeistert. Nach dem Gig nahmen sich die Künstler noch Zeit für ihre Fans und dem einen oder anderen Smalltalk. Es ist offensichtlich, dass wir in Zukunft noch viel mehr von Scheinbreit, Kaprice und Rovar hören und sehen werden. Ich hoffe jedenfalls, dass ich die Bands noch öfters live erleben kann und freue mich schon tierisch auf neues Futter für meine Playlisten.