Wow, was war da am Samstag, dem 18.03.23 los im Logo Ahaus? Ungefähr 200 Gäste feierten mit Gum Bucket, Kaprice, Fools of Rock und Spin My Fate für den guten Zweck und generierten eine gute vierstellige Summe für die Spenden-Organisation „Aktion Deutschland Hilft e.V. – Bündnis deutscher Hilfsorganisationen“.
Basierend auf vorläufigen Schätzungen wurden durch das Benefiz-Konzert voraussichtlich zwischen 3000€ und 4000€ gesammelt. *(Update: Die Endsumme steht! Insgesamt konnten 3600€ überwiesen werden!)
Das ist wahrlich eine stramme Leistung, mit der nicht jeder im Vorfeld gerechnet hat. Besonders nicht in dieser krisenbehafteten Zeit mit Krieg, Inflation, Klimakatastrophe, steigenden Energiekosten usw.. Dazu kämpft die Veranstaltungsbranche noch immer mit den Nachwirkungen von der Pandemie. Besonders für kleine Clubs, welche die harte Zeit überlebten und nicht schließen mussten, ist es noch immer nicht einfach.
Das Leben wird ungemütlicher in Deutschland, das Geld sitzt nicht mehr so locker, wie noch vor ein paar Jahren. Clubs, Musikorganisationen und Musiker:innen spüren das leider unter anderem an den rückläufigen Kartenvorverkäufen, wenn sie nicht bereits auf der Suche nach einem geeigneten Veranstaltungsort scheitern.
Hammertime-Support in der Musikszene
Angesichts all dieser Faktoren stellt sich die Frage, wie es möglich war, innerhalb von nur 33 Tagen ein Ereignis wie das Bands for Benefit im Logo Ahaus auf die Beine zu stellen. Also, ohne die Toten Hosen und drei Akkorde für deine Spende. Ich verrate es euch:
Es wurde gemeinsam einfach viel Herzblut investiert. Von ehrenamtlichen Helfern, ob nun vom Logo Ahaus, Rockbüro Haltern, der Musikerinitiative Gronau Mig’90, dem Sperenzken Open Air, dem rock’n’popmuseum oder von Rock am Turm und selbstverständlich dem Rock im Garten Festival. Sie vernetzten sich mit viel Engagement, Verantwortungsbewusstsein, Empathie, Offenheit, Wertschätzung und nicht zuletzt mit einer ordentlichen Portion Teamgeist.
Dank dieser erstmaligen Vernetzung und selbstlosen Zusammenarbeit formierten sich mit Gum Bucket, Kaprice, Fools of Rock und Spin My Fate großartige Bands, welche ebenfalls, neben der Liebe zur Musik, diese Eigenschaften und damit verbundenen Werte teilen.
Dazu fanden sich auch einige hilfsbereite Sponsoren, Partner und Firmen für das Bands for Benefit. Durch ihre großzügigen Geld- und Sachspenden konnte das Event nicht nur erfolgreich Spenden generieren, sondern auch sicherstellen, dass diese dort auch ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Bei den Notleidenden Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien.
Innerhalb einer einzigen Nacht kostete eine Katastrophe 50.000 Menschen ihr Leben und raubte zahlreichen Familien ihr Zuhause und ihre Liebsten. Angesichts dieses unermesslichen Leids traten unsere eigenen Probleme und Sorgen in den Hintergrund und erschienen plötzlich winzig und unbedeutend. Glücklicherweise folgten viele Menschen den Aufruf zum Bands for Benefit und fanden den Weg ins Logo, um ihre Solidarität zu zeigen und den Opfern dieser Katastrophe zu helfen.
So entwickelte sich das kleine Indoor-Festival zu einer außergewöhnlichen Party, an die sich alle Beteiligten wahrscheinlich noch lange erinnern werden.
Bands for Benefit eine außergewöhnliche Party
Kaprice eröffnen Event mit endlosen Momenten und lieferten Knallerzugabe
Den Anfang wagten, nach einer kurzen Eröffnungsrede, die Jungs von Kaprice und sorgten für etwas „Unendlichkeit“. Unendlichkeit, das ist eine der ersten Singleauskopplung aus ihrem Debüt-Album Nostalgie. Der Refrain „Versprochen ich bleib’ hier. Solange du noch bleibst, verschwenden wir die Zeit für ein Stück Unendlichkeit“ drückt das gemeinsame Verlangen nach einem endlosen Moment aus. Es ist ein Versprechen, die Liebe in vollen Zügen zu genießen, bevor es zu spät ist. Viel besser und passender hätte man, meiner Meinung nach, dieses Event nicht eröffnen können.
Mit „Killing In The Name“ von Rage Against The Machine als Zugabe überraschten Kaprice das Publikum und setzten so indirekt ein kraftvolles Statement gegen Rassismus. Die Band ließ es auf der Bühne krachen und hinterließ zum Abschluss einen gewaltigen Eindruck.
Mit Rock-Klassikern und spektakulären Solos: Fools of Rock begeistern Publikum
Nach einer kurzen Pause betraten die Fools of Rock die Bühne und spielten Rock und Metal Songs aus den 80ern und 90ern originalgetreu nach. Mit Hits, wie zum Beispiel „Hurricane“, „Breaking The Law“ oder „Run To The Hills“ beeindruckten sie das Publikum auch und besonders mit den prägenden Soloeinlagen an den Keys oder der Gitarre. Vorwiegend das ältere Publikum fühlte sich direkt angesprochen und zeigte auf der Tanzfläche, sowie an der Bar, wie der Metalfrosch die Glocken läutet. Natürlich mit der Pommesgabel nach oben!
Aber auch das jüngere Publikum erwischte sich beim Mitsingen. Spätestens mit dem zeitlosen Klassiker „Don´t Stop Believin“ von Journey, der auch in 2023 in vielen Instagram Reels zu hören ist, war die Stimmung auf einem weiteren Höhepunkt angelangt.
Gum Bucket begeistern mit energiegeladener Live-Performance
Nach einer weiteren kurzen Verschnaufpause bescherten Gum Bucket den Gästen in der ersten Reihe erstmal eine neue Sturmfrisur zur Begrüßung. Verdammt, kam da mit dem Song „Touch the Sky“ Power aus den Boxen! Aber auch auf der Bühne lieferten Gum Bucket aus Gronau eine energiegeladene Live-Performance ab.
Die anwesenden Fans waren hingerissen, gut geföhnt und zeigten ihre Begeisterung durch lautstarken Applaus, der nicht abebbte und sie schließlich zu Zugaben animierte.
Spin My Fate enthüllten neue Songs mit energiegeladener Live-Show
Zum krönenden Abschluss enterten Spin My Fate die Bühne. Das Licht wurde dunkel und schnell war klar, die Jungs sind nicht zum Spaß extra aus Münster angereist. Spin My Fate hatten Bock zu rocken und sehr viel Freude daran einige ihrer brandneuen Songs zu präsentieren.
Wie zum Beispiel ihre aktuellste Single „Progress (Árbol del Tule)“ aus ihrem kommenden Album, welches am 6. Mai veröffentlicht und in der Sputnikhalle Münster live enthüllt wird.
Kurzes Fazit
Trotz des traurigen Anlasses, aus dem das Bands for Benefit Indoor-Festival entstanden ist, war es ein atemberaubendes Spektakel voller Herzblut, Solidarität, Hoffnung und mit pulsierender Musik, die die Besucher für einen Abend lang den Alltag vergessen ließ und das Leben feierte. Die generierte Spendensumme zeigt deutlich: Zusammen sind wir stark. Danke dafür, auch das ich mit vielen anderen ein Teil dieser Aktion sein durfte und einen kleinen Beitrag dazu beitragen konnte.
Wie geht es weiter, geht es weiter?!
Geplant ist, dass die beteiligten Musikorganisationen aus den verschiedenen Kreisen (Borken, Coesfeld, Recklinghausen) in naher Zukunft erneut zusammenkommen, um das Event zu reflektieren und sich über verschiedene Themen auszutauschen. Vielleicht können sie auf dieser Weise ihre Zusammenarbeit vertiefen und dafür sorgen, dass auch zukünftige Veranstaltungen erfolgreich stattfinden können.
Denn wie bereits erwähnt, hat die lokale Veranstaltungsbranche immer noch mit den Auswirkungen der Corona-Krise zu kämpfen. Deshalb ist es umso wichtiger, auch die „kleineren“ Veranstaltungen zu besuchen und diese durch den Vorverkauf zu unterstützen.
Was wird aus Bands for Benefit?
Eigentlich war es ursprünglich geplant, dass Bands for Benefit eine einmalige Veranstaltung sein sollte. Doch aufgrund des positiven Feedbacks und der Unterstützung der Besucher wird das Team das Konzept weiterverfolgen und zukünftig unter dem gleichen Namen sehr wahrscheinlich weitere Benefiz-Veranstaltungen für den guten Zweck ausrichten.
Impressionen vom Bands for Benefit im Logo Ahaus
Weitere Bilder von dem Event findet ihr bereits auf Social-Media, auch von weiteren großartigen Fotografen, die fantastische Bilder von dem Abend geschossen haben. Wie zum Beispiel von Kommodore Johnsen – Rock in Raw, UH Photo und Stagepixel.de