Ein exklusiver Einblick in den pulsierenden Herzschlag der Fools Of Rock
Es gibt kaum einen besseren Ort, um eine Band wirklich kennenzulernen, als ihren Proberaum. Hier entstehen Setlists, hier werden Songs geformt, hier wird aus einzelnen Musikern eine Einheit. Ich hatte das Glück, genau dort dabei sein zu dürfen, wo die Magie passiert – mitten im Proberaum der FOOLS OF ROCK.
Im Proberaum riecht es nach Schweiß, alten Teppich oder kurz, nach etwas Nostalgie. An den Wänden hängen Poster von vergangenen Gigs und ein paar Playmates aus den 80ern, am Mischpult steht eine verwaiste Bierflasche – und mittendrin: Die Fools Of Rock. Eine Band, die es schafft, dass selbst abgegriffene Klassiker von AC/DC oder Journey plötzlich nach Abenteuer klingen. Als hätte man die Songs zum ersten Mal gehört.
Ihre Geschichte klingt wie ein Drehbuch:
Während der Pandemie, als Bands zerbröckelten und Konzerte starben, trommelte Gitarrist Karsten Friebel („Ich wollte meine Guitar Heroes spielen, egal wie!“) eine Truppe zusammen, die niemand kannte – nicht mal sich selbst. „Ego Booster“ sollte die Band heißen, scherzt er. „Aber das wurde schnell demokratisch gekillt.“
Stattdessen fanden sich Sänger Michael Scheel, Keyboarder Frank Wendel, Bassist Lars Wessel und Schlagzeuger Matt Bauer zusammen – letzterer erst nach einer Knie-OP und pandemiebedingter Warteschleife. „Als Matt endlich in die Bassdrum treten konnte, wussten wir: Jetzt geht’s los“, grinst Karsten. Ihr erster Gig? „Rock im Wendehammer“ in Haltern – ein Debüt, das selbst hartgesottene Metal-Fans in Begeisterungsstürme trieb.

Ich war neugierig und fragte: Warum Cover? „Männer von Anfang bis Mitte 50 will doch niemand mehr mit eigenen Songs auf der Bühne sehen – es sei denn, sie haben damals schon Hits geschrieben!“ Die Antwort von Karsten ist so ehrlich wie charmant zynisch. Als Tontechniker mit Club & Festival-Erfahrung weiß er:
„Die Leute wollen Hits, die sie kennen. Und wir? Wir wollen spielen, was uns prägte.“
Also würzen sie Klassiker mit Eigenheiten: Wenn Michael Scheel Dio’s „The Last in Line“ anstimmt, vibriert der Raum. „Das ist unser Therapie-Song“, verrät Karsten. „Wenn der sitzt, schweben wir alle.“ Und Gitarrensoli? Für ihn eine Religion. Bei Journeys „Separate Ways“ kämpft er mit Bendings und Vibrato – „da spiele ich mir manchmal selbst eine Gänsehaut“, gesteht er.
Live ist, wo die Bühne zur Zeitmaschine wird
Auf der Bühne sind die Fools Of Rock keine Coverband, sondern eine Energiebombe. Wenn sie „Run to the Hills“ von Iron Maiden oder Manowars „Warriors of the World“ anreißen, springt das Publikum nicht nur mit – es stürmt mit. „Da kommt so viel zurück, dafür lebt man als Musiker“, sagt Karsten. Und Sänger Michael, der mit seiner Stimme zwischen Klaus Meine (Scorpions) und Ronnie James Dio pendelt, fügt lachend hinzu: „Wir sind die Jungs, die eure Midlife-Crisis erträglicher machen.“

Die Band weiß: Es geht oft nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern den Zauber der Klassiker wiederzubeleben. Und das gilt nicht nur für die Mucke – auch ihre Rock’n’Roll-Mentalität kommt in jeder Note und in jedem gemeinsamen Moment richtig rüber.
Hinter den Kulissen: Geschichten und Tipps
Bei meinem Besuch durfte ich nicht nur intensiv die musikalische Leidenschaft der Band erleben, sondern auch in persönlichen Gesprächen spannende Anekdoten aufschnappen. Lars, der Bassist, zwinkerte mir geheimnisvoll zu, als ich nach Backstage-Geschichten fragte: „Was hier passiert, bleibt hier.“
„Übt, bis es weh tut. Was du heute lernst, trägt dich morgen auf der Bühne.“
Doch Tipps für Nachwuchstalente geben sie dennoch gerne preis: „Nehmt euch auf! Bänder lügen nicht“, rät Karsten. Der Autodidakt, der sich Solos noch durch heraus hören via Schallplatte beibrachte, betont: „Übt, bis es wehtut – was ihr jung lernt, bleibt.“ Und wie überlebt man Bandkrisen? „Mit Kommunikation und Geduld. Jeder ist ja auch ein anderer Typ Mensch und reagiert anders. Bei mir ist z.B. die Lunte sehr lang, aber wenn´s knallt, staubt es“, meinte Karsten mit einem Lächeln im Gesicht.
Live und in Farbe: Valentinstag mit Metal-Romantik
Nach langer Pause endlich zurück auf der Bühne! Fast ein halbes Jahr konnten FOOLS OF ROCK nicht proben – Krankheiten und andere Hürden machten es unmöglich. Doch jetzt sind sie wieder da und heiß auf die nächsten Konzerte: Also, wer Blumen und Schokolade für outdated hält, kann am 14. Februar ins Trigon Haltern pilgern. „Romantik deluxe: mit Gitarrensoli und Double-Bass-Drum“, lacht Karsten. Am 7. März folgt das Beverland in Ostbevern. Und danach? Sind wir für jeden Spaß zu haben.

Apropos für jeden Spaß zu haben.. Wer Lust auf ein spontanes Band-Shooting hat, kann sich gerne bei mir melden – ich bin immer auf der Suche nach neuen spannenden Musikprojekten für Geschichten, wie diese!
Fools of Rock Bildergalerie





















