Am vergangenen Samstag war es endlich soweit: Das JuKo Stadtlohn feierte ihr 10-jähriges Bestehen. Und wie! Neben Bierständen und einer Würstchenbude sorgten ein Skate Contest und eine Candy Bar für das leibliche Wohl und die Unterhaltung der Gäste. Doch das eigentliche Feuerwerk begann erst mit dem ersten Akkord auf der Bühne.
Ich gebe zu, dass ich zu Beginn trotz des grandiosen Line-Ups ein wenig über die intime Zuschauerkulisse gestolpert bin. Aber dann fiel der Groschen: Wir feiern hier schließlich das 10. Jubiläum von JuKo-Stadtlohn und nicht Woodstock 2.0.
Happy Birthday JuKo-Stadtlohn!
Und ja, die VIP-Gäste der Seele waren definitiv alle am Start. Einzig Eva fehlte, sie erlebte das Spektakel durch den digitalen Vorhang eines Streams, da sie krankheitsbedingt nicht dabei sein konnte. Hier ist ein virtueller Genesungstee für dich, Eva!
Scheinbreit: Rhythmus, Energie und Herzblut
Den musikalischen Auftakt machten Scheinbreit aus Ahaus. Die vier Musiker sind echte Meister darin, die Crowd zum Kochen zu bringen. Nicht zum ersten Mal stand ich inmitten ihrer elektrisierenden Live-Performance, und an diesem Abend fühlte es sich an, als würde jede gespielte Note meine Partylaune exponentiell in die Höhe katapultieren.
So rockten sie den Platz mit ihren Hits wie „Mr. Fantastic“, „Keine Liebe in Berlin“ und verpassten dem Publikum mit ihrem Herzschmerz-Song „Annabell“ selbstverständlich auch eine ordentliche Gänsehaut.
Die Jungs hatten mal wieder sichtlich Spaß auf der Bühne und präsentierten mit einem Lächeln im Gesicht viel Rhythmus, Energie und Herzblut. Diese Band versteht es einfach, ihre Ängste und Hoffnungen in Offbeat-Rock zu verwandeln, der sich wie ein Kuschelrock für die rebellische Seele anfühlt. Das geilste daran, davon wird es schon bald viel mehr geben, denn im nächsten Frühjahr möchte die Band ihre erstes Album veröffentlichen.
Antiheld: Eine schweißtreibende Abschiedstour
Jetzt, da die Menge schon auf Betriebstemperatur war, schickte Antiheld ihre Grüße aus Stuttgart und stellte sofort klar: Wir sind hier, um die Bude abzureißen! Ihre Musik ist ein filmreifes Spektakel aus Grunge, Punk und Rap-Attitüde, das kein Herz unberührt lässt. Die Performance war ein Feuerwerk aus Emotionen, und man spürte, dass jeder Ton, jede Zeile, ein Stück ihrer Seele war.
Es überrascht daher kaum, dass die Band von ihren bescheidenen Anfängen als Straßenmusikanten zur musikalischen Institution in der deutschen Musiklandschaft aufgestiegen ist.
Doch der Abend in Stadtlohn hatte eine besondere Note
Die Band verkündete, dass die aktuelle Roadtrip-Tour ihre vorläufig letzte sein wird. BÄäm! Ja, der Paukenschlag von Antihelds vorläufigem Band-Exil hat mich ehrlich gesagt kurzfristig echt aus den Socken gehauen. Ich meine, ich bin doch gerade erst im Sommer beim Sperenzken Open Air auf ihren Soundtrip aufgesprungen. Erst neulich hat mich die frische Single „Roadtrip“ in pure Euphorie versetzt und heimlich hatte ich bereits die Champagnerkorken für ein kommendes Album knallen gehört.
Nun, es scheint, als wäre es Zeit für den finalen Schluck aus dem Becher der Bandgeschichte. Doch wenn man die Bühne verlässt, dann bitte mit Pauken und Trompeten – und dieser Abend war ein absolutes Feuerwerk. Ich bin überzeugt, dass diese explosive Atmosphäre sich wie ein roter Faden durch die gesamte, nun angebrochene Roadtrip-Tour ziehen wird.
Wer sich noch ein letztes Mal mit Antiheld einen Heben möchte, findet unter diesem Link „Tickets“ für die Roadtrip Tour 2023. Und hier einmal die Tourdaten in der Übersicht:
- Fr. 22.09.2023 – Pumpwerk – Wilhelmshaven
- Sa. 23.09.2023 – M.A.U. Club – Rostock
- Fr. 29.09.2023 – Waschhaus Club – Potsdam
- Sa. 30.09.2023 – Alte Brauerei – Annaberg
- Sa. 07.10.2023 – Old Capitol – Langenthal CH
- Do. 12.10.2023 – Waldsee – Freiburg
- Fr. 13.10.2023 – Jubez – Karlsruhe
- Sa. 14.10.2023 – Kammgarn – Kaiserslautern
- Fr. 20.10.2023 – Club Vaudeville – Lindau
- Sa. 21.10.2023 – Colos Saal – Aschaffenburg
- Fr. 27.10.2023 – LCB – Wuppertal
- 28.10.2023 – Béi Chéz Heinz – Hannover
Ihre Beweggründe für diese Entscheidung wollen die Jungs übrigens im Laufe der Roadtrip-Tour erläutern und erklären. Ich habe keinen Zweifel, dass dieser Entschluss für die Band wie das Stimmen einer verzogenen Gitarre gewesen sein muss. Mit einer tiefempfundenen Ode der Dankbarkeit für die genialen Songs schicke ich ihnen meine besten Wünsche für die Zukunft und hinterlege hier noch ein paar Pics für das Fotoalbum.