Backstage Story: Mit Alarm beim Kärbholz Heimspiel

Alarm-Band

Am Samstag, dem 10. Juni 2023, wurde die beschauliche Stadt Rosbach in NRW zum Epizentrum der Rockmusik. Das Kärbholz Heimspiel Festival nahm seinen Lauf. Für die Hamburger Alarm-Band bedeutete das eine abenteuerliche Expedition, für mich hingegen war es ein erfreulicher Tagesausflug. Mit der unerwarteten und spontanen Einladung stieg meine Vorfreude ins Extreme, denn endlich sollte ich die Alarm-Jungs auf der Bühne abrocken sehen.

Nach einem grandiosen Auftritt zeigten die Nordlichter ihre Bodenständigkeit, indem sie sich für ihre treuen Fans ausgiebig Zeit nahmen und meinen neugierigen Fragen in einem schnellen Interview Rede und Antwort standen.

Alarm-Band unter der brennenden Sonne

Es war ein Samstagnachmittag wie aus einem Sommermärchen. Die Sonne stand hoch am Himmel, strahlte mit ihren vollen 30 Grad auf das Kärbholz Heimspiel Festival hinab und hüllte die Szene in ein goldenes Licht. Und dann, als ob der Nachmittag nicht schon perfekt genug war, stiegen die Jungs von Alarm auf die Bühne.

Alarm-Band
Alarm-Band auf dem Kärbholz Heimspiel Festival

Mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen eröffnete Heiko Höhn den Auftritt mit den ersten Takten von „Kopf oder Zahl“. Schon bei den ersten Gitarrenriffs wurde klar: Dieses Konzert war nicht nur ein weiterer Auftritt. Es war die Manifestation von jahrelanger Freundschaft und Leidenschaft für Rockmusik. Es war ein Nachmittag, der den Namen Alarm in die Herzen der Zuschauer brannte.

Die Hitze kann die Fans nicht stoppen

Die glühende Hitze des Tages hätte jeden normalen Menschen vielleicht in den Schatten getrieben. Aber nicht so das harte Festivalpublikum. Sie strömten vor die Bühne wie Motten zum Licht, angezogen von dem satten, fetten Rocksound, der von der Bühne schallte. Ein kleines Meer aus ausgestreckten Armen und jubelnden Gesichtern, die sich in der Musik verloren.

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Jeder Song, der von der Bühne hallte, war wie ein Geschenk. „Hilflos und Allein“, „Ich Liebe Das Leben“, „Hallo Welt“ – jeder Track brachte eine neue Welle der Begeisterung, eine frische Dosis Energie, die durch die Menge strömte. Es war nicht nur ein Konzert, es war eine gemeinsame Erfahrung von Leidenschaft und Gemeinschaft, die durch den pulsierenden Beat der Musik genährt wurde.

Ein unvergesslicher Höhepunkt: „Fickt-Euch-Allee“

Doch der wahre Höhepunkt kam mit „Fickt-Euch-Allee“. Der Song, der das Publikum zum Singen und Tanzen brachte, schickte eine Welle von Begeisterung durch die Menge, die selbst die Sommerhitze in den Schatten stellte. Es war ein Moment von unverfälschter Lebensfreude und Rebellion, der das Publikum mit einer solchen Kraft packte, dass man nicht anders konnte, als mitzufeiern.

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ALARM – F***T-EUCH-ALLEE (feat. @kaerbholzband ) auf YouTube

Der Abschied und eine Chance für die Fans

Als der letzte Akkord verklungen war, ging ein erleichtertes, aber auch etwas wehmütiges Seufzen durch die Menge. Doch der Nachmittag war noch nicht zu Ende. Mit lachenden Gesichtern und verschwitzten Körpern strömten einige frische Fans zum Merchstand, wo die Jungs von Alarm bereits mit Stiften in der Hand warteten.

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Interview mit ALARM nach einem starken Gig

Es war ein starker Gig, ein Festivalerlebnis, das mit Sonnenschein, Rockmusik und dem unverwechselbaren Sound von Alarm gefüllt war. Ein Tag, an dem die Energie und Leidenschaft von fünf Musikern das Publikum in ihren Bann zogen und eine unvergessliche Show lieferten, die noch lange in Erinnerung bleiben wird. Nach dem Gig hatte ich noch die Gelegenheit der Band ein paar Fragen zu stellen:

Zuerst meine absolute Standard-Frage, wie seid ihr auf den Namen eurer Band gekommen? 

„In den späten 90ern habe ich ein Shirt von MTV geschenkt bekommen auf dem groß ALARM stand. An diesem Tag habe ich beschlossen irgendwann mal eine Band zu gründen, die so heißt.“

Könnt ihr mir etwas über den Moment erzählen, als ihr euch entschieden habt, 2020 gemeinsam durchzustarten?

„Wir hatten unsere erste EP „Hallo Welt“ im Gepäck, die Band war zum ersten Mal komplett und wir wollten damit endlich raus auf die Bühnen. Doch dann kam alles anders. Corona. Aber auch diese Zeit haben wir gut genutzt, an neuen Songs gearbeitet und dann 2021 bei unserem Freund und Produzenten Eike Freese in den Chamäleon Studios 11 Tracks aufgenommen.“

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ALARM vor dem Konzert, einer für alle, alle für einen!

Ich habe mir selbstverständlich die Bandvorstellung auf eurer Homepage durchgelesen, was bedeutet es für euch, “einfach mal machen” zu können? Wie wirkt sich das auf eure Musik und eure kreative Herangehensweise aus?

„Einfach mal machen“ bedeutet für uns, dass wir nicht alles tausend Mal diskutieren bevor wir was machen. Wir probieren es dann lieber aus und sehen dann, ob es ne gute Idee war oder eben nicht. Das hat sich bei uns bewährt und wir kommen damit sehr schnell voran. Gerade beim Songwriting. Was vielleicht theoretisch eine doofe Idee ist, klingt auf einmal super oder ist Sprungbrett für neue Ideen. Da wir in unserem eigenen kleinen Heimstudio die Songs schreiben, sind wir sehr flexibel und können alles auch sofort ausprobieren. 

Wie habt ihr eure Inspiration aus dem “fetten US-Sound” der letzten 20 Jahre in eure eigene Musik integriert?

Uns bleibt eigentlich keine andere Wahl. Wir sind mit dieser Musik aufgewachsen und sie ist ein Teil von jedem einzelnen von uns. Und das fließt dann auch unweigerlich ins Songwriting mit ein – ob man will oder nicht. Und das ist gut so.

Heiko, du sagst, ihr lasst euch durch keine Konventionen einschränken. Könntest du ein paar Beispiele geben, wie sich das in eurer Musik zeigt?

Wir machen das, was uns gefällt und was uns Spaß macht. Uns ist wichtig, dass wir uns ausdrücken können. Gefühle sind auch vielschichtig und folgen keinen Regeln. Bald kommt zum Beispiel unsere neue Single „Glücklich sein“. Manche waren der Ansicht, dass der Text neu muss. Sie sagten „Das kann mal vielleicht im Schlager machen, aber doch nicht als Rockband.“ Aber warum denn eigentlich nicht. Warum dürfen wir nicht laut in die Welt rufen „Ich will doch einfach nur glücklich sein“? 

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Wie bringt ihr eure ehrlichen Geschichten des Lebens in eure Songs ein? Gibt es einen bestimmten Song, der euch besonders am Herzen liegt?

Unsere Text handeln immer von den Dingen, die ich erlebe, an die ich glaube und die mich persönlich beschäftigen. Insofern gibt es hinter jedem der Titel einen sehr persönlichen Bezug. Und damit hat auch jeder Titel einen sehr wichtigen Platz in meinem Leben. Darum gibt es nicht den einen, der mir besonders am Herzen liegt. Wenn man mich aber zwingen würde mir einen auszusuchen, würde ich mich für „Ich liebe das Leben“ entscheiden. Am Ende bin ich eben doch ein Optimist.

Ihr beschreibt eure Musik als “vielseitig, eigenständig und auch teilweise überraschend”. Könntet ihr ein bisschen über diese Überraschungselemente erzählen?

Vielleicht überraschend dahingehend, dass wir auf der einen Seite harte Rücksongs im Programm haben und dann auch wieder Songs, die sich eher nach Schlager anfühlen. Mit „F***t-Euch-Allee“ von Großstadtgeflüster haben wir einem großartigen Track den Rock eingehaucht. Und mal sehen, was uns in Zukunft noch so alles einfällt … 

Was möchtet ihr, dass eure Hörer aus eurer Musik mitnehmen? Was ist eure Botschaft an sie?

Eine übergreifende ALARM Botschaft gibt es nicht. Jeder Song steht für sich. Zum Beispiel steht „Kopf oder Zahl“ dafür, dass man das Leben selbst in der Hand hat und nicht die anderen für das eigene Glück oder Unglück verantwortlich macht. In Songs wie „Jetzt und Hier“ oder „Hilflos & Allein“ gibt es gar keine Botschaft. Hier lass ich einfach nur die „Gefühls-Hosen“ runter.

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Könnt ihr einen Einblick geben, was als nächstes für ALARM ansteht? Was sind eure Pläne für die Zukunft?

Im August kommt unsere neue Single „Glücklich sein“ und auch der Album-Release ist für Oktober fest geplant. Darüber hinaus arbeiten wir aktuell an neuen Songs, die wir dann im Herbst in den Chamäleon Studios aufnehmen werden. Und klar wollen wir auch so viel wie möglich live spielen …

Wie bleibt ihr motiviert und inspiriert, um weiterhin Musik zu machen? Gibt es Rituale oder Methoden, die ihr nutzt, um kreativ zu bleiben?

Unsere größte Motivation und Inspiration ist das Leben selbst. Daraus entstehen so viele Geschichten, die unbedingt erzählt werden müssen. Und dann gibt es noch diese großartigen Momente, mit tollen Menschen und anderen großartigen Bands, wie letztes Wochenende auf dem Kärbholz Heimspiel. Das ist wie eine Droge. Man will einfach immer mehr davon.

Vielen lieben Dank für das Interview und eure Zeit!

Ein paar Impressionen von dem Gig auf dem Kärbholz Heimspiel

Weitere Infos über ALARM findet ihr auf der Webseite alarm-band.de und fast tagesaktuelle News usw. zur Band auf Instagram. Schon gewusst? In dieser Kategorie findet ihr weitere Interviews auf laut-geknipst.

Dirk Martins

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