Vom 05. – 07. August 2022 veranstaltete die Interessengemeinschaft kulturschaffender Musikerinnen und Musiker in Gelsenkirchen e.V. (IkM-GE) die 13. BISMARCKER ROCKTAGE.
Unter dem Motto „drei Tage, zwei Bühnen, ein Festival“, sorgten rund 30 regionale und überregionale Bands auf dem Roten Platz des kultur.gebiet CONSOL in Gelsenkirchen, für Partystimmung.
Allstar Dreamteam – 13. Bismarcker Rocktage
Happy Birthday IkM!
Mit den 13. Bismarcker Rocktagen auf dem Gelände rund um das Musikprobenzentrum Consol4 und der ersten Summerschool-Kooperation mit der Musikschule Musikus feierte die IkM in diesem Jahr zudem auch ihr 25-jähriges Bestehen. An dieser Stelle nochmal alles Gute IkM!
Der Sonntag auf den Bismarcker Rocktagen
Ich war am Sonntag, dem 07.08.2022, dank der Band Abigale mit meiner Kamera für ein paar Bilder vor Ort. Nach einer kurzen Absprache mit Kery, der guten Seele des Festivals, durfte ich auch die weiteren Bands aus der Nähe in den Fokus rücken. Besten Dank dafür!
Bismarcker Allstars – it’s hot in here!
Am Sonntag spielten neben dem Opener Abigale noch Heinz, Les Djembistes, Bool, TomFrost Three, Big City Four, Boris Gott und das Edy Edwards Trio.
Abigale auf den 13. Bismarcker Rocktagen
Melodischer, progressiver Rock/Pop der moderne Einflüsse nicht verleugnet, aber dennoch in ihren Kompositionen Mut zur Länge und solistischen Freiräumen aufweist. Das ist Abigale.
Nachdem Abigale vor geraumer Zeit die Leadvocals von male into female geändert haben, war ich besonders neugierig darauf, wie die Songs vom letzten und aktuellen Album „second life“ nun klingen.
Mit viel Gefühl – Kiki, die neue Stimme bei Abigale
Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Mit Sängerin Kiki hat Abigale meiner Meinung nach nun eine ganz besondere Note gewonnen. Glücklicherweise hat die Band entschlossen, dass letzte Album „second life“ mit dem Untertitel „rebirth“ erneut zu veröffentlichen.
Heinz mit Oldschool Rock´n Roll
Die Band „Heinz“ hat sich wahrhaftig nach einer Ketchup-Flasche benannt und bringen bereits seit 1993 ihren Oldschool Rock ´n Roll auf die Bühne.
HEINZ – live bei den Bismarcker Rocktagen
Mit bekannten und teils unbekannten Cover-Songs aus den 50ern bis in die heutige Zeit entführen die „Altrocker“ aus Gelsenkirchen ihr Publikum auf eine spannende Zeitreise.
Les Djembistes
„Musik ist Leben nur im Machen“ lautet das Motto der freundlichen Trommeltruppe aus dem Ruhrgebiet. Sie brachten definitiv Schwung auf den Roten Platz und teilten mit ihre frohe Natur mit dem Publikum.
Les Djembistes – Trommelgruppe aus dem Ruhrgebiet
Ihr Schwerpunkt liegt ganz klar auf westafrikanische Rhythmen, die mit Djemben gespielt werden und rhythmisch mit Begleittrommeln, wie zum Beispiel Dundun, Sangban und Kenkeni ergänzt werden.
Bool ein Highlight auf den Bismarcker Rocktagen
Die Band Bool war mit einer meiner persönlichen Highlights auf dem Festival. In ihrem Pressetext beschreiben sie sich selbst als Leidenschaftlich mit reichlich Spirit der 1990er Jahre, einem herben Schluck Grunge und das kombiniert mit eingängigen Melodien von heute.
Als Bool die Bühne betrat und ihren ersten Song anstimmte, verfiel ich in eine kurze Schockstarre, bevor ich mich schnell umdrehte und zum Fotograben begab. Mein erster Gedanke, der mir dabei durch den Kopf ging, lautete ungefähr so: „WTF, spielt hier Creed einen neuen Song!?“
BOOL – das ist Bühnenpräsenz on Top!
Aber nein, es war Bool, mit einem fetten Sound, den ich in meiner Jugend sonst nur von Creed, 3 Doors Down oder Alter Bridge kannte. Die Jungs strotzten auf der Bühne voller Energie und lieferten eine grandiose Show ab!
THE TOM FROST THREE – handmade Countrymusic!
Drei Cowboys aus dem Ruhrgebiet reiten zusammen durch die endlose Prärie und erzählen vom wilden Westen, schönen Mädchen, rassigen Pferden und der Liebe.
The Tom Frost Three – live in Gelsenkirchen.
So spielten Tom Frost, Lucky Man Johnson und Mighty Michael auch alles, was Bluegrass, New und Old Country zu bieten hat. Mit Songs von Johnny Cash über die Bellamy Brothers und Dolly Parton bis hin zu ganz neuen Country-Interpreten wie Sugarland oder der Zac Brown Band, brachten Tom Frost Three mit ihrer Spielfreude wahrhaftig „Westernflair“ auf die Bismarcker Rocktage!
The Big City Four
„Big City Four“ – das sind Frank Ripke (Vox-Guitar), Marlon Schruff (Drums), Martin Ruppert (Piano) und Ulli Pernecker (Bass). Die vier Jungs aus dem Ruhrpott spielen ihren treibenden Rhythm ’n’ BluesRock mit Einflüssen aus Rockabilly, Sixties-Vibe und der American-Music der 80er Jahre.
Martin Ruppert am Piano der Big City Four
Gegründet hat sich „Big City Four“ im Oktober 2021, nach ein paar Proben ging es direkt zur Feuertaufe auf die Bühne. Diese haben sie bestens bestanden, denn am Sonntag wäre bestimmt niemand auf die Idee gekommen, dass die Band gerade mal ein Jahr zusammen musiziert.
Singer & Songwriter Boris Gott
BORIS GOTT singt zeitlose Folk-Pop Songs vom Leben auf der Schattenseite des Ruhrgebiets. Die ironisch gebrochenen Texte seiner Lieder beschreiben den alltäglichen Wahnsinn und die Suche nach der Unschuld zwischen Hartz IV, Sex, IKEA, Fernsehen, Liebe und Dosenbier.
Boris Gott bei den 13. Bismarcker Rocktagen
Die eingängigen Melodien zwischen Reinhard Mey und Johnny Cash schrammen leicht am modernen Chanson à la Element of Crime vorbei, immer auf der Suche nach dem einen großen Refrain.
Boris hat meiner Meinung nach durch seine authentische Bühnenpräsenz und seinen ehrlichen Songtexten die Gabe, das Publikum zum aktiven Zuhören zu bewegen. Er regt zum Nachdenken an oder lässt einen nur wenige Zeilen später mindestens etwas Schmunzeln. Absoluter Geheimtipp!
Edy Edwards Trio
Wenn Rock und Blues im Hier und Jetzt angekommen sind, ist viel erlaubt und noch mehr möglich. Genau diese Freiheit nutzt der junge Mann mit Entertainerqualitäten, der auf den Namen Edy Edwards hört, wo er nur kann. Die Wurzeln aus Rock, Blues und Americana sind allgegenwärtig und klar zu hören. Seine musikalische Früherziehung hat ihn geprägt, von Robert Johnson über John Lee Hooker, die Rolling Stones, bis hin zu Led Zeppelin – und sie haben Spuren hinterlassen.
Edy Edwards Bismarcker Rocktage 2022
Gepaart mit modernen Einflüssen aus Pop bis hin zu elektronischer Musik hat Edy einen eigenen Stil kultiviert. Diese spannende Mixtur ist nicht unbedingt neu, mit diesen Zutaten sind die Black Keys, Jack White oder Kaleo weit gekommen, mit deutschen Texten, ist das Ganze nahezu ungehört.
Die Texte sind mal blumenreich und bitter, dann wieder frech und geradeaus, aber immer mitten aus dem Leben. Eben genau wie Edy selbst − schwereinzuordnen und überraschend. Das Bindeglied in seinem Schaffen ist seine einprägsame Stimme, die es ihm erlaubt, sich musikalisch immer neu zu erfinden und neue Wege zu beschreiten.
Mit besten Dank an Kery und das Allstar-Dreamteam und an Martin von Abigale, es war ein wundervoller Sonntag bei und mit euch!