Sie tragen keine Instrumente, aber sie stemmen Bühnen. Sie stehen nicht im Scheinwerferlicht, aber sie sorgen dafür, dass es angeht. Ohne sie? Läuft nix. Hier kommen die echten Stars hinter dem Jazzfest Gronau.
Ohne Crew kein Konzert. Punkt.
Man sieht sie nicht oft. Und wenn, dann meistens mit Smartphone, Knopf im Ohr, Schraubenschlüssel, Kabel oder Clipboard bewaffnet.
Sie stehen nicht auf der Bühne. Sie bauen sie auf, halten sie am Laufen, reißen sie wieder ab, während das Publikum schon an der Bar steht.
Ob Open Air bei Wind und Wetter, Umbaupause im Minutentakt oder plötzlich ein Gitarrenkabel weg – die Crew regelt das. Immer. Schnell. Ohne Drama.

Manche von ihnen sind schon seit Jahren dabei, andere frisch reingerutscht über Praktikum, Ehrenamt oder Freundschaftsdienst. Aber alle haben eines gemeinsam: eine unerschütterliche Ruhe im Chaos – und ein unglaubliches Gespür für das, was passieren muss, bevor man merkt, dass etwas nicht stimmt.
Smartphone, Fahrplan, Feierabendbier – ein Tag im Leben der Jazzfest-Crew
Was macht so eine Crew eigentlich?
Kurze Antwort: Alles.
Die Technikcrew hängt morgens schon in der Traverse, wenn andere noch beim Frühstück sind, checkt Licht, Stromkreise, W-Lan und sorgt dafür, dass am Ende alles genau dann funktioniert, wenn’s muss – und nicht eine Sekunde früher.
Die Stagehands schleppen Kisten, Amps, Tasten, Schlagzeuge – und verwandeln in den Umbaupausen Chaos in Struktur, schneller als man „Linecheck“ sagen kann.
Im Orga-Büro läuft alles zusammen: Backstagepläne, Cateringwünsche, Shuttlezeiten und das Kleingedruckte zwischen den Zeilen im Rider.

Und ja, auch um den dritten Sojajoghurt in der Künstlerlounge kümmert sich jemand mit cooler Gelassenheit. Die Volunteers regeln Bändchen, helfen beim Wegfinden, beantworten Fragen (auch die, die dreimal pro Stunde kommen) und retten im Zweifel vor dem ganz banalen Festival-Notfall: „Wo ist hier nochmal das Klo?“
Dann gibt’s die stillen Held:innen, die nicht mal wissen, wie wertvoll sie sind: Kaffee nach der Nachtschicht, ein Pflaster für die aufgeriebene Ferse, Traubenzucker kurz vorm Durchhänger – jemand von der Crew hat’s garantiert schon dabei.

Und: Danke an die Security, die nicht nur aufpasst, sondern oft auch Stimmung macht – mit einem Blick, der gleichzeitig freundlich und klar ist. Und ans Team vom DRK, das still, aufmerksam und verlässlich da ist, wenn was passiert – und hoffentlich einfach nicht gebraucht wird.
Ihr macht das alles erst möglich. Und das fühlt man. Oder wie jemand aus der Crew mal sagte: „So deep, ey!“.
Mehr als Arbeit: Festivalfamilie
Was bei vielen Events Dienst nach Vorschrift ist, fühlt sich in Gronau an wie eine kleine Familie. Man kennt sich, man duzt sich, man lacht zusammen – und man schwitzt zusammen. Ob bei der K+K Musiknacht, beim Freibadkonzert mit Waschbrett-Wolf oder wenn die Donots plötzlich „Let It Go“ in Moll spielen – die Crew hält den Rahmen, damit das alles passieren kann.
Und wenn um 2 Uhr nachts noch Kabel eingerollt werden und irgendwer murmelt: „Na, morgen wieder um acht?“, dann antwortet niemand mit Jammern. Sondern meistens mit einem Grinsen – und einem „Klar. Wie immer.“
Ein Dank, der nicht laut genug sein kann
Deshalb: Danke.
An die, die leise wirken, damit es laut werden kann.
An die, die improvisieren, wenn der Plan versagt.
An die, die ihr Wochenende opfern, damit wir feiern können.
An alle mit Klebeband in der Tasche, mit Crew-Shirts, mit müden Augen und guter Laune.
Ihr seid Jazzfest pur – auch ohne Applaus.
Ein Bild, zwei Generationen – und ein stiller Mentor
Zwischen all den Bühnen, Kabeln und Kamerawechseln gab’s für mich noch einen ganz besonderen Moment: Ein Selfie mit Hartmut Springer – dem Mann, der seit 2005 als offizieller Fotograf das Jazzfest Gronau mit seinen Bildern geprägt hat wie kaum ein anderer.

Im vergangenen Jahr hat er mir noch gezeigt, wie der Hase läuft – wo man stehen muss, wenn das Licht stimmt, wann der richtige Augenblick kommt, und wann man einfach besser mal nicht klickt. In diesem Jahr war er als Gast ohne Kamera dabei – zurückhaltend wie immer, aber mit wachem Blick und stiller Präsenz.
Seine Bilder, unter anderem aus der Ausstellung „Moments of Jazz“, sind längst Teil der Festivalgeschichte. Danke, Hartmut – für deine Ruhe, deinen Blick, und für alles, was du nicht aufgeschrieben, aber gezeigt hast.
Hier ein paar Helden vom Jazzfest


















DANKE! <3

Danke an das tolle Team. Es war wieder wunderbar. Schön, dass wir dabei sein durften.
Danke an das tolle Team. Es war wieder wunderbar. Schön, dass wir dabei sein durften.