Ein Abend zwischen E-Gitarren, Nostalgie und neuem Feuer – Rosy Vista zeigen, dass sie mehr als ein Comeback sind. Sie kommen aus der Vergangenheit – und bringen die Gegenwart zum Beben.
Wer dachte, Comebacks seien nur was für Nostalgie-Trips, hat die Rechnung ohne Rosy Vista gemacht. Die Urgesteine des deutschen Hardrock zeigten beim Gig im Musikclub Turbine am 22. März 2025, wie man mit E-Gitarren, Humor und ungebrochenem Biss die Gegenwart aufmischt – kein Rückblick, sondern ein Statement.
Von „Damals“ zu „Heute“ – ohne Kompromisse
Stell dir vor: Eine Band, die seit 40 Jahren gegen Klischees ankämpft, als Deutschlands erste reine Frauen-Hardrockcrew Geschichte schreibt und dabei nie den Funken verloren hat. Rosy Vista sind kein Museumsexponat, sondern ein lebendiger Beweis, dass Rock nicht in die Jahre kommt – er reift.

Die Turbine, dieser kleiner heiliger Tempel unter dem rock’n’popmuseum, bebte an dem Abend nicht nur von den Bässen, sondern vor allem von der Energie einer Band, die weiß, wofür sie steht.
Die Crew: Vier Frauen, vier Vibes
Frontfrau Andrea Schwarz? Eine Stimme, die mal wie Schmirgelpapier kratzt, mal wie Samt streichelt. Anca Graterol an der Gitarre: Chefin, Produzentin, Solomaschine – ihre Riffs erzählen Geschichten, kein Technikgeklimper. Heike Müller, die Newcomerin am Bass: Als hätte sie seit Jahrzehnten den Groove im Blut. Und Marina Hlubek am Schlagzeug: Ein Rhythmusungeheuer, das man einfach lieben muss. Zusammen? Pure Chemie, null Showtamtam.
„Früher jung und schön, heute nur noch … und!“
Der Spruch von Anca Graterol brachte nicht nur Lacher, sondern Standing Ovations. Denn genau das ist das Geheimnis dieser Band: Sie haben nichts mehr zu beweisen, also rocken sie einfach – selbstironisch, unprätentiös, mit einer Portion Charme, die man sonst nur von besten Freundinnen kennt.

Keine Pyro-Explosionen, kein Getue. Nur echte Musik, echte Stories und ein Setlist-Feuerwerk, das von 40 Jahren Bandgeschichte erzählte.
Soundtrack der Revolte: Von Retro zu Retro-futuristisch
Das neue Album „F.O.R.T.Y.“ lieferte den roten Faden, doch Rosy Vista servierten mehr als nur frische Tracks. Sie mixten Klassiker wie „Crazy“ und „Till I’m Satisfied“ mit neuen Brechern wie „Feeling is Healing“ – gereift, aber niemals zahm.
Highlight des Abends? Ancas Gitarrensolo: kein Shredding-Marathon, sondern ein gefühlvoller Monolog, der direkt in die Gänsehaut-Ballade „Too Much Feeling“ mündete. Und dann? Vollgas zurück: „Addicted to Freedom“, „Rockin‘ Through the Night“ – als wollten sie sagen: „Wir sind noch lange nicht fertig.“
After-Show: Fans? Eher gute Freunde
Während andere Bands nach dem letzten Akkord flüchten, blieben Rosy Vista. Fotos, Späße, Anekdoten – kein Promi-Gehabe, sondern echte Begegnungen. Als ob man mit alten Freundinnen quatscht, die zufällig Rocklegenden sind. Vier Jahrzehnte auf dem Buckel, aber null Berührungsängste? Das nennt man Haltung.
Fazit: Nicht „nur noch und“ – sondern „und wie!“
Rosy Vista haben gezeigt: Alter ist kein Stil, sondern ein Upgrade. Die Turbine bebte nicht wegen der Lautstärke, sondern wegen der Überzeugung, die dahintersteckt. Und die Message ist klar – wie es im letzten Song hieß: Keep on Rockin‘. Nicht weil sie müssen, sondern weil sie’s können. Und wie!
Impressionen vom Abend

































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