Haltern, was für ein wilder Ritt zum Auftakt! Wer dachte, der Wendehammer füllt sich erst am Samstag, wurde am Freitag direkt eines Besseren belehrt. Die Gasse an der Muttergottesstiege war proppenvoll, jeder freie Zentimeter wurde zum Anstoßen und Feiern genutzt. So und nicht anders muss ein Festival-Wochenende losgehen!
Den Anfang machten The Firestones, die direkt mal ihren eigenen Fanclub mit im Gepäck hatten – der sorgte schon mal für ordentlich Stimmung vor der Bühne. Musikalisch war das Ganze ganz okay, solider Rock’n’Roll, der zum Ankommen einlud. Allerdings wirkte die Performance durch die riesigen Notenständer, hinter denen sich die Band fast verschanzte, eher wie der Jahresabschluss-Gig der örtlichen Musikschule. Da geht in Sachen Bühnenpräsenz definitiv noch mehr!

Als Nächstes waren !So Cute an der Reihe, die laut eigener Aussage nach Ausflügen in Grunge und Stoner Rock wieder zu ihren 80er-Jahre-Wurzeln zurückgefunden haben. Das merkte man der Setlist auch an: Ein Mix aus eigenen Songs und ausgewählten Perlen aus dem Kult-Jahrzehnt. Lange hatte man das Gefühl, die Band spielt noch mit angezogener Handbremse und traut sich nicht so recht, die volle Power rauszulassen.

Doch ihr Black Sabbath-Cover „War Pigs“ war dann der Wumms, der alle wachrüttelte und zeigte, was wirklich in den Jungs steckt. Ein schöner Gig, der nach einem gemütlichen Start doch noch ordentlich Fahrt aufnahm.
Die Umbaupause hab ich dann für einen kleinen Kulturschock der Extraklasse genutzt. Ein kurzer Abstecher zur Hauptbühne, wo Schlagerstern Anna-Maria Zimmermann gerade dabei war, den Marktplatz komplett abzureißen. Ein geiler Kontrast: Hier die verschworene Rock-Gemeinde, dort die riesige Partymeute. Das zeigte einfach, wie vielseitig & bunt das Heimatfest ist.

Pünktlich zum Finale war ich aber wieder da, wo ich hingehöre, denn es war Zeit für die Headliner: Silent Revenants! Und was soll man sagen? Die haben, wie schon im letzten Jahr, einfach nur brutal abgeliefert. Die Crowd ging von der ersten Sekunde an steil und hat die Band gefeiert, als gäbe es kein Morgen. Wenn du knallharten Metal mit Violine und Dudelsack so episch auf die Bühne bringst, dann bist du einfach eine Macht.

Die Lokalmatadore haben den Abend mit einer unfassbar dichten und druckvollen Show gekrönt und mal wieder gezeigt, wer im Wendehammer das Sagen hat.
Fazit des ersten Tages: Ein Auftakt mit Höhen und Tiefen, aber einer mega Stimmung! Die Vorfreude auf den Samstag ist riesig. Heute wird die Handbremse gelöst und das Gaspedal spätestens mit Ayron & Frostshock durchgetreten – versprochen! Man sieht sich im Pit!
Impressionen vom Abend













































