Wer sich am Donnerstagabend fragte, „Chris Bay – sollte mir der Name was sagen?“, dem sei gesagt: Absolut! Denn wer nicht gerade ein musikalisches Einsiedlerdasein führt, kennt ihn als Frontmann der Powermetal Band Freedom Call. Dieser Kerl stand nicht nur auf Bühnen wie dem Wacken oder dem Metalfest 2022, sondern kreuzt auch solo die internationale Musiklandschaft.
Am Donnerstag war Chris Bay im Musikclub Turbine unter dem rock`npopmuseum in Gronau zu Gast, um uns eine akustische Vorstellung zu bieten, die es in sich hatte. Für den Abend hatte Chris ein reichhaltiges Buffet aus seinem Solo-Album „Chasing the Sun“, einigen Freedom Call-Hits und ein paar Cover-Songs, zu denen er einen persönlichen Bezug hat, zusammengestellt.
Von Power-Riffs zu Akustik-Zauber: Chris‘ einzigartige Interpretation von „Pussy-Metal“
Ihm gelang es tatsächlich eine Power-Stadion-Performance mit fetten Drums und E-Gitarren in eine romantische Akustik-Session zu verwandeln. Oder, wie Chris es charmant kurz ausdrückte: Pussy-Metal! Nur Chris, seine Akustikgitarre und eine Loop-Station. Zwischendurch ließ er uns mit kleinen Anekdoten aus seinem Leben schmunzeln und verlieh dem Abend eine ganz besondere Intimität.
Doch trotz des gemütlichen Settings gab es auch jene, die ihre Euphorie etwas überschwänglich ausdrückten. Stell dir eine fast leere Halle vor und neben dir zwei, die das Wort „Flüstern“ nicht zu kennen scheinen. Zum Glück gab es aber auch die stilleren Typen, die ihre Freude mit einem zustimmenden Nicken zum Ausdruck brachten. Also, so typisch norddeutsch, die mit einem einfachen „Jo“ die Freude ihres Lebens ausdrücken können.
Gronau, ihr verpasst was!
Ja, die Turbine war am Donnerstag für das starke Programm, meiner Meinung nach, wirklich nicht gut besucht. Chris hätte echt ein größeres Publikum verdient. Und mir juckt es in den Fingern, „Gronau wir müssen reden“, zu schreiben. Seid ihr euch eigentlich bewusst, welches Juwel ihr mit der Turbine unter dem rock’n’popmuseum besitzt? Bei uns daheim würden wir ohne zu zögern zwei Döner-Läden und eine Aula für so einen Club hergeben!
Aber bevor ich nun abschweife, am Ende des Tages zählte nur eines: Die Musik. Und die war fantastisch. Chris rockte die Hütte und bewies, dass er ein wahrer Rockstar ist. Also, lieber Chris, hier ist ein großes Dankeschön von uns: Danke für die Musik, du rockst!