Kennst du diese Sonntagnachmittage, die einfach perfekt sind? Die Sonne blinzelt vereinzelt durch die Wolken, ein kühler Drink liegt vor dir – und der einzige Stress ist die Frage: noch ein Eis oder doch lieber einen zweiten Virgin on the Beach? Genau so ein Tag war heute am Dülmen Beach. Eine entspannte, fast schon faule Lässigkeit lag in der Luft. Und mittendrin in dieser Postkarten-Idylle, die uns Dülmen Marketing e.V. hier beschert hat, mischte sich das britisch-deutsche Gitarrenduo The Kogs ein.
Zwei Mann gegen die Lässigkeit
Mal ehrlich: Es ist wahrscheinlich eine der härtesten Aufgaben für Musiker. Du stehst auf der Bühne, während vor dir das Leben tobt. Kinder bauen Sandburgen, ein Volleyball fliegt durch die Luft und das Zischen der Cocktail-Shaker ist ein ernstzunehmender Konkurrent. Auf der Bühne gaben John Orrock, der gebürtige Brite an der Gitarre, und Sänger Andy Baustein aus dem Münsterland von der ersten Sekunde an alles. Sie legten mit ihren eigenen, gefühlvollen Songs wie „Love Sublime“ und „She“ los – allesamt Perlen von ihrem Debütalbum „Hit The Highway“.
Ihr selbsternannter „New Acoustic Folk Rock“ ist gemacht für Gänsehautmomente, doch die Gänsehaut musste sich erst mal gegen die Wohlfühl-Temperatur des Nachmittags durchsetzen. Die Musik war da, eine wunderschöne Soundkulisse, aber viele schienen ihn eher als lässigen Soundtrack zum Chillen zu nutzen.
Man hätte den Jungs keinen Vorwurf machen können, wenn sie einfach ihr Set runtergespielt hätten. Aber das taten sie nicht. Man merkte, dass dies ihr Herzensprojekt ist und sie die Leute nicht nur beschallen, sondern erreichen wollten.
Der Cover-Kniff, der alles ändert
Und dann packten sie den Joker aus. Nach ein paar ihrer eigenen, wirklich starken Nummern schlichen sich plötzlich bekannte Melodien ins Set. Ein „Personal Jesus“, ein „Behind Blue Eyes“, später dann ein Gänsehaut-garantierendes „Wicked Game“. Es war wie ein musikalischer Köder, und verdammt, hat der funktioniert!
Plötzlich hielten die Leute inne. Köpfe drehten sich zur Bühne. Füße wippten im Sand. Aus dem Hintergrundgeräusch wurde ein Konzert. Die beiden Musiker, die sonst in Rockbands zu Hause sind, zeigten, was sie live draufhaben. Und als sie dann „Shout“ anstimmten, war der Bann endgültig gebrochen. Hier und da wurde mitgesungen, ein kollektives Schunkeln ging durch die Strand-Lounge und das Grinsen in den Gesichtern wurde breiter. Mission erfüllt.
Zugabe für die, die blieben
Als nach dem letzten Song die Zugabe-Rufe kamen, war auch das Volleyballfeld leer, welches zuvor ordentlich von Kids bespielt wurde. Und wie auf ein geheimes Kommando trauten sich ein paar Leute nach vorne, ganz nah an die Bühne. Für sie gab es dann als Belohnung das intime „Cognac and Coffee“, einen dieser Songs, die sich anfühlen wie eine warme Umarmung. Es war der perfekte Abschluss für einen Nachmittag, der so träge begann und mit einem echten, ehrlichen Musikmoment endete.
Mein Fazit:
The Kogs verkörpern nicht nur die perfekte Begleitung für gemütliche Club-Abende. Mit nichts als zwei Stimmen, einer Gitarre und einer herausragenden Setlist erobern sie selbst eine ganze Strand-Lounge. Sie verwandeln einen entspannten Nachmittag in ein kleines, aber feines Festival-Erlebnis – und beweisen damit, was wahre Leidenschaft bewirken kann. Man ging mit Sand in den Schuhen und dieser seltenen Leichtigkeit, als wäre der Alltag für einen Abend einfach davon getrieben. Chapeau, Jungs!
Impressionen vom Nachmittag
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Bock auf mehr Musik & Kult in Dülmen? Hier findest du die restlichen Termine vom Dülmen Beach im Überblick, und hier ebenfalls übersichtlich das komplette Programm vom Kulturteam Dülmen für 2025/2026.
