Ein Dorf im Ausnahmezustand: Der Weihnachtszauber in Buldern
Die Mehrzweckhalle in Buldern, sonst eher Schauplatz von Sport- und Schulveranstaltungen, verwandelte sich am vergangenen Wochenende in ein funkelndes Weihnachtswunderland. Der Grund dafür? „Pferdinand will fliegen“, das mittlerweile legendäre Weihnachtsmärchen des Kulturoffensive e.V., zog erneut zahlreiche Familien, Kinder und Großeltern in seinen Bann.
Schon lange vor dem Einlass bildeten sich Schlangen am Eingang – alle wollten dabei sein, wenn das kleine Dülmener Wildpferd Pferdinand seinen großen Traum verfolgt: einmal mit den Rentieren des Weihnachtsmanns abzuheben. Wer es wagte, auch nur ein paar Minuten zu spät zu kommen, bekam quasi eine kostenfreie Orientierungstour durch Buldern: Auf der verzweifelten Suche nach einem freien Parkplatz wurde schnell klar, dass „Pferdinand will fliegen“ inzwischen echten Kultstatus erreicht hat.
Die perfekte Mischung aus Weihnachtszauber und Ortsverbundenheit
„Pferdinand will fliegen“ ist viel mehr als ein Tanzstück. Das liebevoll inszenierte Stück ist eine Hommage an die Kraft der Fantasie, Abenteuerlust und die magische Stimmung, die nur die Weihnachtszeit mit sich bringt. Es fängt gekonnt die magische Atmosphäre der Weihnachtszeit ein, verbindet Groß und Klein und lädt zum Träumen ein. Auf seinem Weg begegnet Pferdinand nicht nur dem Weihnachtsmann, sondern auch tanzenden Eisbären, bezaubernden Weihnachtsfeen und leuchtenden Engeln. Der Zauber der Inszenierung ging so weit, dass manch einer glaubte, selbst einen Schneesturm zu spüren – zumindest im übertragenen Sinne.
Das Publikum folgte gespannt jeder Wendung der Geschichte. Besonders die Kinder in den ersten Reihen fieberten mit und sangen begeistert Lieder wie „Es schneit“ mit. Ihre strahlenden Augen und ihr unermüdlicher Körpereinsatz beim Mitsingen waren fast genauso beeindruckend wie das Spektakel auf der Bühne.
Hype und Heimatliebe: Was macht „Pferdinand will fliegen“ so besonders?
Einen derartigen Ansturm erlebt Buldern selten. Bereits Wochen im Voraus waren die Vorstellungen von „Pferdinand will fliegen“ restlos ausverkauft. Über 1000 Gäste strömten an zwei Tagen in die Mehrzweckhalle, um dieses regionale Highlight zu erleben. Dabei gelang es der Veranstaltung, nicht nur lokale Familien zu begeistern, sondern auch Kulturfans aus dem weiteren Umkreis anzulocken.
Hinter diesem Erfolg steckt der unermüdliche Einsatz des Kulturoffensive e.V., angeführt von kreativen Köpfen wie Antje Leushacke-Berning. Sie zeigen eindrucksvoll, wie viel kulturelles Potenzial in Dülmen schlummert. Mit Engagement und Ideenreichtum wurden in einer kleinen Halle große Momente geschaffen, die weit über die Ortsgrenzen hinausstrahlen.
Die Verwandlung der Mehrzweckhalle – Ein professionelles Bühnenbild
Wer die Halle betrat, konnte kaum glauben, dass hier normalerweise Turnmatten und Basketballkörbe dominieren. Dank MP-Veranstaltungstechnik aus Dülmen und der vielen helfenden Hände des Kulturoffensive e.V. verwandelte sich der Raum in ein professionelles Bühnen-Setting. Bühne, Licht und Ton waren perfekt aufeinander abgestimmt und überzeugten selbst skeptische Besucher.
Auch die Kostüme und das Bühnenbild ließen keinen Zweifel an der Hingabe und Detailverliebtheit dieser Produktion. Glitzernde Lichter, flauschige Eisbärkostüme und liebevoll gestaltete Requisiten ermöglichten es den Zuschauern, völlig in Pferdinands Welt einzutauchen.
Ein Grinch wird weich: Persönliche Eindrücke
Ich selbst, eher ein Grinch als ein glühender Weihnachtsfan, war zunächst skeptisch. Ein Musical bzw. Tanzstück in einer Mehrzweckhalle – kann das funktionieren? Die Antwort lautet eindeutig: Ja! Während ich mit meiner Kamera versuchte, die schönsten Momente einzufangen, merkte ich, wie sehr mich die Geschichte von „Pferdinand will fliegen“ fesselte. Die Lieder, die Kinder, diese besondere Energie – alles stimmte.
Ein Höhepunkt war für mich der Moment, als Pferdinand auf den Weihnachtsmann traf. Die liebevolle Inszenierung war so mitreißend, dass ich mich später unwillkürlich dabei ertappte, in den Himmel zu schauen und mich zu fragen: „Wo ist Pferdinant jetzt?“
Ein Verein mit Herz und Vision: Der Kulturoffensive e.V.
Der Kulturoffensive e.V. ist der Motor hinter diesem Erfolg. Seit seiner Gründung im Jahr 2003 hat sich der Verein als feste Größe in der Dülmener Kulturszene etabliert. Was einst als Idee für ein Kulturzentrum begann, ist heute eine offene Plattform für darstellende Künste – von Schauspiel über Musical bis hin zu Tanz und Pantomime.
„Pferdinand will fliegen“ ist das beste Beispiel dafür, wie viel Herzblut und Kreativität in der Dülmener Kulturlandschaft stecken. Der Verein bietet nicht nur Unterstützung für lokale Künstler, sondern auch flexible Räume, die sich von Probenbühnen in Studiobühnen verwandeln. Hier ist Raum für Ideen, die zu zauberhaften Erlebnissen für die ganze Familie werden.
Fazit: Ein Highlight, das man nicht verpassen sollte
Wer in diesem Jahr nicht dabei war, sollte sich „Pferdinand will fliegen“ unbedingt für das kommende Jahr vormerken. Mein Tipp: Frühzeitig Karten sichern! Denn eines ist sicher: Der kleine Pferdinand hebt nicht nur auf der Bühne ab, sondern auch in den Herzen seiner Zuschauer – und macht selbst aus dem größten Grinch einen Weihnachtsfan.
Impressionen von Pferdinand will fliegen 2024
Besten Dank an Antje & der Kulturoffensive e.V. für die Einladung und Freigabe einiger Bilder. Ich hoffe, dass ich den Teilnehmenden eine wunderbare Erinnerung hinterlassen konnte und wünsche allen eine fröhliche Weihnachtszeit & einen guten Rutsch!
P.s.: Wer ein paar bewegte Bilder sehen möchte, findet hier auf YouTube einen kleinen Beitrag der Dülmener Zeitung: